Es ist Ostern, Frau Wappler backt wieder fleißig köstliche Süßspeisen und ich habe vergessen von meinem wunderbar fluffigen, gar wudervollen, duftigen Osterzopf Fotos zu machen. Somit kann ich hier leider nicht damit angeben…. ?, da meine Lieben ihn heute morgen aufgefuttert haben…
Deswegen widme ich mich heute einem Thema, das eigentlich in keine unserer Kategorien passt, mich aber dermaßen glücklich gemacht hat in der letzten Woche, dass ich es einfach loswerden muss. Obwohl, … Im weitesten Sinne passt es doch in unsere Kategorien „Garten“ und „Haus“, denn wir hatten gaaaaanz viel Garten und gaaaaaanz viel Haus.
Da meine Familie aus Ungarn stammt und ich leider in den letzten Jahren nicht viel Zeit dort verbringen konnte, haben mein Mann und ich beschlossen in den Osterferien mit den Kindern eine Woche an den Plattensee zu verreisen. Gesagt, getan; Haus, Flug und Auto gebucht und los ging die Reise. Da ich seit meiner Kindheit nicht mehr dort war, hatte ich nur noch kindlich romantische Erinnerungen an diese Region. Und was soll ich sagen,… Sie wurden übertroffen. Das Haus lag direkt am See; das heißt, wenn man den riiiiiiiesigen Garten durchschritten hatte gelang man über einen ellenlangen Steg ans Wasser. Es war der Knaller!
Fünf Tage bestes Wetter, ein riesen Garten mit allem Schnickschnack für die Kinder, die wahre Wonne. Und da wir so ziemlich die ersten Gäste in diesem Jahr waren, waren wir auch noch komplett ungestört in dieser tollen Naturlandschaft. Jeden Tag gab es Neues zu entdecken, und Tiere zu beobachten, sie wir so nah noch nie gesehen hatten: Störche, Füchse, Rehe, Frösche, Enten, Schwäne, Schlangen, Geckos….
Es müssen Unmengen von Fröschen im Schilf gesessen haben, da wir jeden Tag ein tolles Froschkonzert verfolgen konnten. Irgendwie hatte es etwas meditatives, auf jeden Fall nichts störendes. Auch spannend war es die Spuren der Tiere im Schlamm zu erkunden. Ich befürchte allerdings, dass die Spuren der Ente und des Fuchses, die sich unter dem Steg getroffen haben, nichts Gutes zu bedeuten hatten, aber nun, so ist das nun mal in der Natur.
Mein Großer hatte es sich im übrigen in den Kopf gesetzt einen Fisch zu angeln. Er besorgte sich also einen langen Stock, was überhaupt kein Problem war, da in der Nachbarschaft gerade alle Hausbesitzer damit beschäftigt waren ihre Gärten auf Vordermann zu bringen. Dann machte er sich daran im Garten nach Regenwürmern zu graben. Nach erfolgreicher Suche, fragte ich ihn dann, wie er denn nun den Wurm aufgrund nicht vorhandenem Seil am Stock befestigen möchte. Mein liebes Kind antwortete ganz selbstverständlich: Na, den knote ich einfach um den Stock….!
Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie das arme Tier am Ende aussah. Ich war froh, das er es ebenfalls nicht so schön fand, so ersparte er weiteren Würmern dieses grausige Schicksal.
Sogar einen echten Schwanenangriff mussten meine tapferen Männer abwehren, als sie sich etwas zu dicht an Schilf gewagt hatten, in dem, wie ich vermute, ein Schwanenweibchen gerade brütete. Ihr glaubt gar nicht, wie schnell die Jungs auf einmal paddeln konnten, als der Schwanenpapa wütend auf sie zugeflogen kam.
Ich kann jedem nur empfehlen hier einmal Urlaub zu machen. Gut, der See ist mit seiner schlammigen Konsistenz etwas gewöhnungsbedürftig, aber man kann prima Boot fahren oder Segeln. Aber der Natur so nah zu sein, ist in meinen Augen einfach unbezahlbar. Und auch die Kinder wollten am Ende der Woche gar nicht mehr nach Hause, weil es doch noch so viel zu entdecken gab.
Ich denke wir werden auf jeden Fall noch mal an den Balaton fahren, allein schon um „Lángos“ essen zu können, das ging nämlich nicht, da noch kein Restaurant (Etterem) oder Imbiss geöffnet war. Obwohl ich sicherlich dieses Jahr noch Lángos bekomme, da Frau Wappler und ich einen Kurztrip in das schöne Budapest planen, und ich ihr die dortigen Leckereien sicherlich nicht vorenthalten werde.
Ich hoffe, ich habe euch ein wenig „Appetit“ auf das schöne Ungarn gemacht. Unser Haus haben wir übrigens bei Airbnb gefunden.
Verträumte Grüße und Viszontlátásra!