Was passt Kuchentechnisch am besten in den Herbst? Na, klar Apfelkuchen! Davon gibt es sicherlich hunderte in den tollsten Versionen, aber einen habe ich bis heute ganz sicher noch nie gebacken, einen typischen, sehr ursprünglichen und vor allem besonderen ungarischen Apfelkuchen. Wobei gegessen haben ich ihn schon öfters, aber aufgrund Ermangelung einer besonderen Zutat, habe ich mich einfach nie dran getraut.
Heute bin ich also zu meinen Eltern gestiefelt und habe mir die Zutat, die sie immer im Haus haben „geliehen“, und los gelegt. Na, Neugierig? Is ja gut, ich verrate es Euch: Schmalz!
Hört sich im ersten Moment ungewöhnlich an, aber ist im Grunde genauso wie Butter und Margarine ja auch bloß ein Fett. Das besondere daran ist, dass es den Teig sehr schön geschmeidig macht. Er ähnelt einem Mürbeteig nur irgendwie weicher und samtiger. Ist schwer zu erklären, probiert es einfach aus. Ich habe im diesem Fall Gänseschmalz zur Verfügung gehabt. Aber Ihr könnt genauso gut Schweine- oder Entenschmalz verwenden.
Hier die Zutatenliste:
Für den Teig
. 500 g Mehl ( Ich habe Dinkelmehl verwendet)
. 150 g Schmalz
. 1 Pck. Backpulver
. 140 g Pudezucker
. 3 Eigelb
. 3 EL Sahne
Für die Füllung
. 2 Kg saure Äpfel
. 150 g Zucker
. 1 EL Vanillezucker
. 1 TL Zimt
. geriebene Schale einer Zitrone
. 1 EL Gries
Die trockenen Zutaten für den Teig verrühren, dann das Schmalz mit den Fingern untermengen. Sobald eine krümelige Masse entstanden ist, mit dem Eigelb und der Sahne verkneten, so dass ein geschmeidiger Teig entsteht.
Den Teig in eine Folie wickeln und für eine gute Stunde im Kühlschrank parken.
In der Zwischenzeit die Äpfel schälen, entkernen und raspeln. Zwei Esslöffel Zucker auf die geraspelten Äpfel geben und vermengen. Ein bisschen ziehen lassen, bis sich Flüssigkeit unten abgesetzt hat. Die Masse muss nun mit den Händen ein wenig ausgepresst werden, damit die Füllung nicht zu nass wird. Nun die restlichen Zutaten zufügen und alles gut vermengen.
Den Backofen auf 180 Grad Ober- Unterhitze vorheizen. Eine Backform große rechteckige Backform fetten (Kokosöl) Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und in zwei Teile teilen.
Eine Hälfte des Teiges auf einem Backpapier auf die Backformgröße ausrollen, so lässt er sich leichter in die Form zaubern, da er zuweilen etwas störrisch sein kann. Die Apfelmasse auf den unteren Teig füllen und glatt streichen. Die zweite Teighälfte ebenfalls ausrollen und über die die Füllung legen. Den Teig mit einer Gabel mehrfach einstechen und in den Ofen schieben. Ca. 35 min. backen und schon ist er fertig.
Nach dem Abkühlen in kleine Quadrate schneiden und mit Puderzucker bestreuen.
Yummy, sag ich nur! 😉
Ildiko
Hallo und Danke für das tolle Rezept!
Ich lebe nun seit ein paar Jahren in Ungarn und koche/backe sehr gern und oft ungarische Gerichte.Letztes Jahr habe ich schon einmal den Almás Pite nach einem anderen Rezept gebacken.War zwar gut,aber nicht besonders;)
Heute nach deiner Rezeptur(ich denke das Schmalz spielt da eine sehr große Rolle!) wurde es ein sehr leckerer,authentisch ungarischer Apfelkuchen??????
Liebe Grüsse
Andrea aus Ungarn
Liebe Andrea,
das freut mich sehr!
Ja, ich glaube auch, dass Schmalz ein wichtiger Geschmacksträger ist und der Konsistenz gut tut. Leider bekommt man hier in Deutschland nicht so einfach guten Schmalz in den Läden, da bist du in Ungarn klar im Vorteil. ? Ich bin im Herbst wieder eine Woche in Budapest und freue mich sehr darauf mich auch wieder mit Leckereien ein zu decken.
Liebe Grüße nach Ungarn, Ildiko
Hallo Ildiko,
Ich habe den Kuchen genau nach Rezept versucht zu backen. Leider wurde der Teig…. naja, es waren eher Krümmel, weniger ein Teig. Ich habe wirklich alles nach Rezept gemacht und weiß daher nicht was falsch lief. Hast du einen Tag für mich?
Würde gern meinen Mann (Ungar) mit diesem Kuchen überraschen und finde das Rezept toll. Aber leider hat es nicht geklappt….
Danke für eine Antwort.
Hallo Julia,
das ist natürlich schwierig, da eine Ferndiagnose zu stellen. Grundsätzlich ist es ja eine Art Mürbeteig und somit auf jeden Fall auch ein wenig krümelig.
Ich denke, wenn es so arg krümelig geworden ist benötigst Du etwas mehr Feuchtigkeit. Versuch es doch mit ein bisschen mehr Sahne. Das müsste eigentlich funktionieren.
Beim Mehl habe ich Dinkelmehl Typ 630 verwendet. Wenn Du Typ 1050 oder Vollkornmehl verwendest, benötigst du noch mehr Feuchtigkeit.
Ich drück die Daumen, dass es beim nächsten Mal klappt.
Liebe Grüße, Ildiko
Habe gestern nach Rezept den Kuchen gemacht und der Teig war wirklich krummelig . Habe anschliesend noch etwas Sahne in den Teig getan und ich muss sagen es war sehr gut, man könnte den Teig leichter verarbeiten.
Der Kuchen schmeckt sehr gut. Besten Dank für das tolle Rezept.
Ich habe auch noch einige Rosinen der Füllung beigefügt und es war sehr gut.