Der Sommer ist auf Stippvisite wieder zurück in Köln. Schwüle 27 Grad, gefühlt wie 45, dabei ist es erst 13 Uhr. Ich sitze auf der Terrasse unter meiner neuen Markise und lasse mir ein laues Lüftchen um die Nase wehen. Ich habe heute meinen freien Tag, und wie so oft, wenn ich frei habe, bin ich mit krankem Kind ans Haus „gefesselt“. Der Sohnemann ist eigentlich fit, aber ansteckend, darf deswegen nicht in die Kita. Also sitze ich hier in meinem Garten, Handy links, Kaffee rechts und die Tastatur meines Laptops direkt vor mir. Nutze ich die Zeit und erzähle dir von meiner ersten, selbst gebackenen Galette.
Galette. Das Wort schnappte ich vor kurzem auf, hatte ich noch nie gehört. Also Google fragen. Eine Galette ist ein aus der Bretagne stammender Buchweizenpfannkuchen, und ist eigentlich ein herzhaftes Gericht. Das geht doch aber bestimmt auch süß! Ich habe gestern Aprikosen gekauft, und der Lavendel steht in voller Pracht im Garten, das zusammen auf einem süßen Teig im Ofen gebacken… Also schnell ein bisschen recherchiert und los gehts.
Für den Teig habe ich ganz normales Mehl Typ 405 genommen, das habe ich im Gegensatz zu Buchweizenmehl, immer zu Hause 😉
Teig:
300g Mehl
125g weiche Butter
30g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
eine Prise Salz
6 EL Wasser
1 EL Weißweinessig
Für den Belag:
6 Aprikosen
150g Aprikosenkonfitüre
1 EL unbehandelte Lavendelblüten (Feinkostladen oder Apotheke)
1 Eigelb zum Bestreichen des Randes
Mehl, Butter in kleinen Stücken, Zucker, Vanillezucker, Wasser und die Prise Salz grob zu einem Teig verarbeiten. Dann einen Esslöffel Weißweinessig hinzufügen und noch einmal gut durchkneten. Der Teig ist leicht gummiartig, keine Sorge, das gehört so.
Den Teig zu einer Kugel formen und eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
In der Zwischenzeit die Aprikosen waschen, in der Mitte durchschneiden, den Kern entfernen und die Hälften in Scheiben schneiden. Die Konfitüre mit den Lavendelblüten in einem Topf kurz aufkochen.
Dann den Teig aus dem Kühlschrank holen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche rund ausrollen. Der Teig kann gerne etwas dicker sein, einen knappen Zentimeter war mein Teig hoch. Besteiche den Teig mit der aufgekochten Lavendel-Aprikosenkonfitüre, lass dabei aber einen Rand von ca. 5cm.
Belege den mit Konfitüre eingestrichenen Teil des Teiges nun mit den in Scheiben geschnittenen Aprikosen. Dann klappst du den Rand um, auf den äußersten Rand der Aprikosen. Das Eigelb mit einem Esslöffel Wasser verquirlen, und den umgeklappten Teigrand damit bestreichen.
Im vorgeheizten Backofen (200 Grad Ober- und Unterhitze) ca. 30 Minuten backen.
Wenn du die Ofentür aufmachst, kannst du die süßen Aprikosen riechen, der Teig ist am Rand leicht gebräunt, und die Aprikosenkonfitüre wirft noch Blasen… Einfach himmlisch!
Ich habe mir gleich heiß aus dem Ofen ein Stück gegönnt. Richtig geil kommt die Aprikosengalette mit einer Kugel Vanilleeis on top… Unglaublich gut!
Probier’s mal aus 🙂
