Gestern Abend war es mal wieder soweit, nach dem Wochenende gähnende Leere im Kühlschrank und zwei Kinder mit Loch im Bauch. Jetzt heißt es zaubern!
Hefe habe ich eigentlich immer im Kühlschrank, Mehl ist sowieso immer im Haus. Ich wollte schon immer mal eine Focaccia, ein Fladenbrot aus Hefe mit Salz, Olivenöl und Kräutern, machen. Ja, ich weiß, es gibt Focaccia mittlerweile in fast jedem Supermarkt in der Kühltheke. Packung auf und für ein paar Minuten ab in den Ofen, fertig. Aber mal ehrlich, das schmeckt doch nicht! Der Teig ist zu fest, der Belag schmeckt künstlich und vor allem sind die Dinger fettig!
Focaccia ist so schnell selbst zubereitet, man glaubt es kaum. Und man braucht nicht viele Zutaten! Ich habe ein Grundrezept von Jamie Oliver benutzt, mir war der Teig aber zu klebrig und feucht, deswegen habe ich es etwas abgewandelt, hat super funktioniert.
Du brauchst:
400g Mehl (Typ 405 habe ich genommen)
100g Hartweizengries
1 Würfel frische Hefe
280g warmes Wasser
1 gehäufter TL Zucker
1 gehäufter TL Salz
Olivenöl
Mehl und Hartweizengries in einer Schüssel miteinander vermengen. In die Mitte eine Mulde drücken. Die Hefe hinein bröseln, einen gehäuften Teelöffel Zucker drüber streuen. Das Salz an den Rand der Schüssel geben. Jetzt langsam das lauwarmen Wasser auf die Hefe gießen und ca. 10 Minuten warten, bis die Hefe mit dem Zucker reagiert hat. Jetzt mit den Knethaken eines Mixers auf mittlerer Stufe zu einem Teig vermengen. Knete den Teig dann mit den Händen ordentlich durch und forme ihn zu einer Kugel. Befreie die Schüssel grob von Mehl- und Heferesten, und pinsel sie ca. 3/4 voll mit Olivenöl ein. Lege die Hefekugel in die gölte Schüssel und streue etwas Mehl auf den Teig. Lasse ihn nun gut abgedeckt an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen.
In der Zwischenzeit haben die Kids und mit mir die Zimmer etwas aufgeräumt und schon mal alles bereit gelegt, was wir fürs ins Bett gehen brauchen, Cd-Spieler, Buch, Kuscheltier… So vergeht die Wartezeit schneller 😉
Anschließend haben wir den aufgegangenen Teig gemeinsam auf einer bemehlten Arbeitsfläche noch einmal durchgeknetet und dann auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech zu einem Rechteck geformt. Kind 2 hat dann voller Freude mit seinem Zeigefinger die für Focaccia typischen Löcher in den Teig gebohrt 🙂
Für den Belag habe ich 6 Knoblauchzehen geschält und mit den Handballen zerdrückt. Kind 1 hat in der Zwischenzeit Rosmarin im Garten gepflückt. Knoblauch, Rosmarin und Ölivenöl in einer Schale vermischen, auf dem Teig verteilen, zum Abschluss grobes Meersalz drüber streuen und ab in den Ofen damit. 200 Grad Ober- und Unterhitze, ca. 20 Minuten. Dazu Tomate-Mozzarella, Käsehäppchen, Gurkenscheiben und fertig ist das perfekte, mediterrane Abendbrot. Natürlich eignet sich Focaccia auch als Beilage zum Grillen, außerdem ist es super variabel, was den Belag angeht. Rosmarin kannst du auch sehr gut durch Thymian oder Oregano ersetzen, und Fetakäse mit einbacken. Deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!
So, die Kids sind glücklich und vor allem satt! Das ist doch die Hauptsache. Küche aufräumen darf meine bessere Hälfte später 😉
Gute Nacht!
