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Quarkknödel – Jugenderinnerungen

2. Juli 2017

Ich habe mal gelesen, dass das Essen der Kindheit deswegen immer so gut geschmeckt hat, weil es mit positiven Erinnerungen verbunden wird. Das kann ich nur bestätigen. Eine meiner Lieblingsspeisen aus meiner Jugend sind definitiv Quarkknödel. Meine Familie stammt aus Ungarn und dort sind Quarkknödel (Tùròsgombòc) ein ganz alltägliches Gericht. Da meine Mutter sie aber nicht mochte, wurden sie bei uns nie gemacht.

Aber immer wenn ich zu Besuch war bei meiner besten Freundin, fragte ihre Mama mich, was ich mir zu Essen wünsche. Und ausnahmslos immer bekam sie von mir die Antwort: Quarkknödel! Ich habe sie einfach geliebt. Also wurde ein Riesenberg Knödel zubereitet. In köstlich geröstetem Paniermehl gewendet und mit saurer Sahne und Zucker gereicht. Herrlich!

Da Ungarn grundsätzlich nicht in kleinen Mengen kochen können, blieb am Ende immer noch eine beträchtlicher Haufen Knödel übrig, der hübsch drapiert auf dem Paniermehl im Topf auf sein Schicksal wartete. Welches nicht lange auf sich warten ließ. Denn immer wenn meine Freundin und ich nachts von unserer Discotour wieder heimkehrten, wartete der Topf mit den Knödeln in der Küche auf uns… Als hätte ihre Mama es so erwartet, standen immer auch schon zwei Teller auf dem Küchentisch. Naja, und den Rest könnt ihr euch ja denken. Mampf!

Ich habe später immer wieder versucht, die Knödel selber zuzubereiten, aber immer zerfielen sie im Wasser und ich hatte am Ende nur noch eine riesen Matschepampe. Nicht lecker!

Vor kurzen fielen sie mir wieder ein. Ich habe es noch mal versucht. Diesmal habe ich mir allerdings nicht die Mühe gemacht Knödel zu formen, da es sich um eine echt klebrige Angelegenheit handelt, und ich sie eh nie richtig rund bekommen habe. Ich habe sie diesmal einfach als große Nockerln mithilfe zweier Suppenlöffel geformt. Darf man sie dann eigentlich noch Knödel nennen? Ach egal, oder? Hauptsache es schmeckt.

So genug gequatscht, hier kommt das Rezept für ca. 4 Portionen (nach deutschen Maßstäben):

500 g Quark (40%)
3 Eier
200 ml Weichweizengrieß
1 Tl Salz
etwas neutrales Öl
200 g Paniermehl
saure Sahne und Zucker nach Gusto

Das Paniermehl in einer Pfanne zusammen mit dem Öl goldbraun rösten.Vorsicht, das Paniermehl nimmt sehr schnell Farbe an. Also Platte nicht zu heiß machen, und immer schön rühren, gelle.

Den Quark mit den ganzen Eiern, dem Grieß und dem Salz vermengen. Die Masse dann für ca. 4 Stunden stehen lassen, damit der Grieß quellen kann. Dann entweder mit feuchten Händen Knödel in Aprikosengröße formen oder eben wie ich mithilfe zweier Löffel große Nockerln stechen und in gesalzenem Wasser ca. 5 Min köcheln lassen. Nicht in stark sprudelndes Wasser geben, da der Quarkteig dann direkt zerfällt und alles nur eine Quarkmasse wird.

Sobald die Knödel/ Nockerl fertig sind, vorsichtig mit einer Schaumkelle aus dem Wasser fischen, abtropfen lassen und in die Pfanne mit dem Paniermehl geben.Wenden, damit alles schön mit der Panade bedeckt, und auf einem Teller anrichten.

Zu den Knödeln reicht man saure Sahne und Zucker. Ich nehme gerne braunen Rohrohrzucker, aber es geht natürlich auch Puderzucker oder weißer Zucker. Ich persönlich mag sie auch sehr gerne mit Salz anstelle des Zuckers. Probiert selbst, was euch besser mundet, ist ja schließlich Geschmacksache.

Ich hoffe, ihr habt genauso viel Freude an diesen tollen Knödeln wie ich!

Jó étvágyat! ( Guten Appetit!)

Ildiko

 

 

 

 

  1. Ich hab das Rezept gesehen und sofort an meine Kindheit gedacht. Mein Papa hat die immer gemacht (auch Ungar) – ich muss das unbedingt nachmachen. Danke fürs Rezept :-*

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